Workshop am 12.12.2019: Von der Lego-Brücke zur Netzwerk-Zeichnung – Wie können Umbruchssituationen dargestellt und diskutiert werden?

Am 12.12. veranstalteten wir im Rahmen des RiDeST-Projekts einen Workshop mit dem Ziel, besser zu verstehen, mit welchen Umbruchssituationen Menschen konfrontiert sein können und wie diese darstellbar sind. Eingeladen waren vor allem Teilnehmer*innen der beiden Workshops, die bereits im Dezember 2018 stattgefunden hatten – sechs von ihnen nahmen sich Zeit für eine erneute Auseinandersetzung mit ihrem persönlichen Umbruch und einen fruchtbaren Austausch.

Die Workshopmaterialien: Der Analysebogen für den persönlichen Übergang und Lego-Steine (Foto: Laura Heym)

Ziel war es, einerseits zu schauen, wie sich die Transformationsprozesse, die 2018 Thema waren, weiterentwickelt haben und wo die Teilnehmenden heute stehen. Wie hat ihnen der Austausch im Rahmen des Workshops geholfen und welchen Herausforderungen stehen sie heute (noch) gegenüber?

Die dreistündige Veranstaltung wurde von studio comune und den Forscher*innen der unibz gemeinsam organisiert, gestaltet und moderiert. Diese Kooperation spiegelte sich auch im methodischen Aufbau wieder. 

Den gemeinsamen Auftakt bildete das Zeichnen von “Blindportraits” sowie eine kurze Vorstellungsrunde aller Anwesenden.

studio comune lud die Teilnehmenden ein, mit der bewährten Methode des Lego© Serious Play© ein, den eigenen Umbruchsprozess sowie später auch Wünsche und Zukunftsperspektiven mithilfe einer selbstgebautenBrücke aus Lego-Steinen begreifbar und metaphorisch darzustellen.

Diesem Ansatz, spielerisch und doch ernsthaft über die eigene Situation zu nachzudenken setzen die unibz-Vertreter*innen eine eher analytische Reflektionsmethode gegenüber. Den Teilnehmenden wurde ein Bogen ausgehändigt, auf dem sie zunächst eine Art Fragebogen zu ihrer persönlichen Umbruchssituation ausfüllen konnten. Im zweiten Teil galt es, mithilfe einiger gezielter Fragen sowie vorgegebenen grafischen Symbolen und Aufklebern, ausgehend von der eigenen Person das Netzwerk darzustellen, dass den Umbruch beeinflusst. Die abschließende Aufgabe wurde wiederum von studio comune begleitet. Auf dem dritten Teil des Bogens konnten die persönlichen Ziele notiert und daraufhin den Anderen vorgestellt werden. Gemeinsam diskutierten die Teilnehmenden mögliche Maßnahmen und Aktivitäten für die jeweilige Person. Diese durfte die Runde schließen, indem sie einen konkreten nächsten Schritt nannte.

Die Stimmung unter den Teilnehmenden, die sich nur teilweise bereits aus den vergangenen Workshops kannten, war bereits nach der Vorstellungsrunde und ersten Lockerungsrunde sehr angenehm. Darauf aufbauend konnte ein offener und zunehmend persönlicher Austausch stattfinden. Die angebotenen Materialien wurden bereitwillig angenommen und die Aufgaben mit großer Sorgfalt bearbeitet. Lediglich das Gestalten der Netzwerkübersicht bereitete teilweise Schwierigkeiten und bedurfte einiger Erläuterung. Die entstandenen Übersichten waren letztlich jedoch aufschlussreich und die Teilnehmenden haben die Aufgabe als durchaus bereichernd empfunden. Es sei interessant gewesen, sich auf eine solch abstrahierte Analyse der eigenen Lebenssituation einzulassen.

Nach drei Stunden verabschiedeten sich die Teilnehmer*innen, bepackt mit neuen Erkenntnissen, ihrem persönlichen Umbruchsphasen-Analyse-Bogen und konkreten nächsten Aktions-Schritten.

In den nächsten Wochen wird das Forschungsteam die Ergebnisse auswerten und sowohl methodisch als auch inhaltlich Schlüsse für weitere Workshops und Forschungsaktivitäten ziehen.

Die Teilnehmer*innen besprechen die nächsten persönlichen Schritte (Foto: Laura Heym)